uwepr
malawi
Wenn die Buntbarsche des Malawisees auf Grund ihrer Farbenpracht gelegentlich als Korallenfische des Süsswassers bezeichnet werden, dann sind die Männchen des Maylandia spec. „daktari” von Hai Reef Paradebeispiele dafür. Die Bezeichnung „daktari” (= „Doktor” in Kishuaheli) bezieht sich vermutlich auf einen Arzt, den die Fänger kannten, welche diese Art entdeckten. Vorkommen dieser Art gibt es auch bei Undu Point, Chiwindi und Liutche. Die Populationen von Hai Reef und Undu Point haben zitronengelbe Männchen. Bei Chiwindi und Luitche sind die Männchen gelb-bläulich. Die Weibchen differieren auch in der Natur in der Färbung von mehr gelblich bis hin zu graubräunlich. Der Maylandia spec. „daktari” kommt in Wassertiefen von ca. 3-4 m bis etwa 15 m über Sand-Fels-Untergrund bzw. in der sedimentbedeckten Übergangszone vor. Zum Ablaichen werden Mulden angelegt im Winkel, der von einem Stein und dem Sandboden gebildet wird. Die Reviergröße beträgt in der Natur ca. 80 cm im Durchmesser. Es wird Aufwuchs gefressen als auch Plankton. Beim Planktonfressen ca. 1-2 m über den Bodengrund werden lockere Schwärme gebildet. Lange Zeit wurde der Maylandia spec. „daktari” als Mitglied der „lime”-Gruppe in der Gattung Pseudotropheus geführt. Mittlerweile wird er wie auch seine nächsten Verwandten Maylandia spec. „lime” und Maylandia spec. „lime Nkhomo” auf Grund des Schädelbaues unter Maylandia eingeordnet.
Im Aquarium erweist sich der optisch eher zart wirkende Maylandia spec. „daktari” als ein Bewohner mit erheblicher Durchsetzungsfähigkeit trotz seiner geringen Größe, in der Natur nur bis 9 cm groß. Für Becken unter 150 cm würde ich die Art nicht empfehlen. Gut macht sich bei dieser Art Haremshaltung, wobei der Harem nicht zu klein sein sollte. In großen Becken ist natürlich auch Gruppenhaltung mit mehreren Männchen denkbar, dann aber große Gruppen. Wie auch bei anderen Mbuna ist ein gewisser pflanzlicher Anteil beim Futter Pflicht. Bei reichlicher Gabe von Cyclops kann das Zitronengelb schon mal einen leichten Touch Richtung orange bekommen. Vergesellschaftet werden kann die Art mit den durchsetzungsfähigeren Mbuna, z.B. Maylandia aus anderen Artengruppen innerhalb von Maylandia wie Kobalt-Zebras (u.a. M. esterae), „große Zebra” (u.a. M. fainzilberi, M. spec. „zebra chilumba”) und Maylandia-elongatus-Formen (u.a. [meist als Pseudotropheus gehandelt] Maylandia spec. „elongatus Chewere”, Maylandia spec. „elongatus Chailosi”). Weitere Möglichkeiten sind Cynotilapia, Melanochromis (bei passendem Nahrungssektrum), durchsetzungsfähige Labidochromis, auch Petrotilapia, Tropheops und Labeotropheus fuelleborni. Von allen Aulonocara und den meisten Non-Mbuna rate ich ab, auch von den „Leisetretern” unter den Mbuna wie Labidochromis caeruleus.
Bei dieser Art ist das kein Thema auf Grund der markanten Körpergrundfarbe, siehe auch die Jungfischbilder.
(4/2015)
(1) Andreas Spreinat "Malawisee-Cichliden aus Tansania", Unitext-Verlag Göttingen, 1994
(2) Ad Konings "Atlas der MalawiseeCichliden", zweiter Band, bede-Verlag 1996
(3) Ad Konings "Malawicichliden in ihrem natürlichen Lebensraum", dritte Auflage, deutschsprachige Ausgabe, www.cichlidpress.com 2001